Hypnosetherapie

Für den medizinischen Einsatz von Hypnose benötigt der Hypnotiseur die staatliche Befugnis, d. h. er oder sie muss ein zugelassener Arzt, Psychotherapeut oder Heilpraktiker sein. Daran wird deutlich, welch kraftvolles Therapieverfahren die Hypnose darstellt. Nicht umsonst ist sie in Deutschland mittlerweile wissenschaftlich anerkannt und wird oft auch in Verbindung mit der Psychotherapie angewendet.

Eine Hypnose ist kein Schlafzustand, sondern ein Zustand, der irgendwo zwischen Schlaf und Wachsein liegt. Viele Menschen haben dieses angenehme Gefühl schon erlebt und manche können es sogar selbst herbeiführen.

Es zeichnet die Hypnose aus, dass mit ihrer Hilfe Einfluss auf die Aktivitäten des Gehirns und des Bewusstseins genommen werden kann, was zu therapeutischen Zwecken im Sinne des Klienten und für dessen angestrebte Veränderungen nutzbar ist.

Dabei sind die Klienten aber keinesfalls „bewusst“-los, sondern sie behalten die Kontrolle über ihr Bewusstsein und würden nichts tun, was gegen ihren eigenen Willen ist. Die Klienten legen das Ziel fest, das sie erreichen möchten, die Hypnose hilft ihnen dabei, zu ihrem Ziel zu kommen.

Man weiß heute, nach Weiterentwicklung der bildgebenden Verfahren in der Gehirnforschung, dass unterschiedliche Hypnose- oder Trancezustände erzeugt werden können, die unterschiedliche Wirkungen haben. Man hat auch herausgefunden, dass Klienten höchst verschieden auf die Anwendungen reagieren. So reicht bei einigen, meist in der Hynose geübten Menschen schon eine „leichte“ Trance für eine Narkose aus, andere brauchen eine „tiefere“ Trance, um ihre Ziele zu erreichen, wobei die „Trancetiefe“ allein nichts über die Wirksamkeit einer Hypnose aussagt.

Entspannungsanwendungen mit Hilfe der Hypnose gehören neben der Rauchentwöhnung, Gewichtsreduktion und der Behandlung von Phobien und Ängsten zu den am häufigsten nachgefragten Anwendungsbereichen:

Eine Entspannungstrance, die vor allem zu einer tiefen körperlichen Entspannung führt, ist eine effektive Methode, um in Zeiten höchster Anspannung und Erregung zu einer (heilsamen) Tiefenentspannung zu kommen. Sie hat einen äußerst beruhigenden Einfluss auf das vegetative Nervensystem und kann sich bei einer ganzen Reihe von Störungen als sehr positiv erweisen, auch im Sinne der Prävention. Die hypnotische Tiefen­entspannung wirkt regulierend auf den ganzen Körper und kann helfen, seine Selbstheilungskräfte anzuregen und ihn wieder in die Balance zu bringen. Positive Effekte zeigen sich z. B. bei

  • Innerer Unruhe
  • Schlafstörungen
  • Ängsten
  • Schmerzen (akut oder chronisch)
  • Migräne
  • Bluthochdruck
  • Stresserscheinungen, auch durch Stress hevorgerufene Sehstörungen
  • Magenproblemen bei nervösem Magen
  • Hauterkrankungen (Neurodermitis/Schuppenflechte)
  • Tinnitus

Die Verhaltensverändernde Trance, zu der auch die Rauchentwöhnung und Gewichtsreduktion gehört, ist eine therapeutische Anwendung, da eine Verhaltensänderung gewünscht wird und mit Hilfe der Hypnose erreicht werden soll. In beiden Fällen sind hohe Erfolgsstatistiken belegt, obwohl auch hier nichts „im Schlaf“ geschieht, sondern eine aktive Mitwirkung des Klienten unbedingt erforderlich ist.

In den Vorgesprächen zu beiden Anwendungsformen wird eine gründliche Anamnese erhoben, und eventuelle Kontraindikationen werden eruiert und mit dem Klienten besprochen. Mehrere Sitzungen werden terminiert, da neben Vorgesprächen und den eigentlichen Hypnoseanwendungen auch eine Nachsorge notwendig ist, um die erreichten Ergebnisse zu stabilisieren.